What if
“What if there were more than the two of us? (TRIADE)” bezieht sich auf alternative Beziehungsmodelle als Gegenentwurf zur gesellschaftlich etablierten Zweierbeziehung. Das Projekt thematisiert das Liebesleben als Terrain für Versuche, aus üblichen Lebensmodellen auszusteigen und mit anderen Beziehungsformen zu experimentieren. Neun (auf Flohmärkten gefundene) Fotografien, die jeweils drei Menschen abbilden, werden in dreckige Rahmen zu einer geometrischen Rahmencollage zusammegeführt. Die Bilder offenbaren uns Spannungsverhältnisse zwischen den posierenden ProtagonistInnen und bieten den BetrachterInnen eine Projektionsfläche für Assoziationen.
Die Dreiecksbeziehung ist die häufigste Form der Polyamorie und gleichzeitig auch die Instabilste. Sie wird in gewissem Sinne als Prototyp jeder komplexen Beziehung verhandelt, denn alle Strukturprobleme eines verzweigten Verhältnisses treten hier geballt auf. Offensichtlich wird dies durch die Visualisierung der Dreierbeziehung als Dreieck, die auch in der Soziologie Anwendung findet. Jede Spitze ist über die Seitenlinien mit den anderen beiden Spitzen verbunden. Alle Spitzen stehen so in Beziehung zueinander. Theorien der Soziologie behaupten sogar, dass man vom “Sozialen” erst beim Zusammentreffen von drei Personen sprechen könne. Der “imaginäre Dritte” scheint jedoch in jeder Beziehungsform aufzutauchen.